Montag, 26. Januar 2015

Augen zu & durch!

Endspurt!


So, ich komme jetzt zum Ende meiner Blog- bzw. Portfolio-Arbeit. Nun habe ich euch umfangreich durch meinen Leseprozess und alles drum herum, geführt. Es war ein steiniger Weg bis zum jetzigen Zeitpunkt, teilweise musste ich mich richtig zwingen, mich hinzusetzten und an den Aufträgen zu arbeiten. Dies ist natürlich auch der Grund für meinen wortwörtlichen Endspurt.

Im Grossen und Ganzen fand ich diese Arbeit jedoch sehr gut. Ich war von Anfang an nicht negativ gegenüber diesem Auftrag eingestellt. Ich fand es sogar, um es in Jugendsprache zu formulieren "dufte" (= "mega cool"), doch mit der Zeit verlor ich meine Begeisterung einwenig. Denn ehrlich gesagt war diese Arbeit, betont, umfangreich. Ich habe noch nie zuvor SO viel wie in diesem Blog geschrieben! Doch dies beruht teilweise auf Freiwilligkeit, natürlich war der vorgegebene Umfang der jeweiligen Posts sehr hoch, fast zu hoch gestellt, trotzdem habe ich meistens einiges mehr als nötig war geschrieben. Während dem Schreiben habe ich nämlich überhaupt nicht auf die Zeichen geachtet. Solange ich im Schreibfluss war, schrieb ich einfach drauf los, bis ich auf trockenes Flussbett stiess.

Durch diesen Auftrag habe ich mich umfassend mit der Geschichte "die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann" befasst. Ich habe das Buch folglich nicht nur durchgelesen, ohne mir Gedanken zum Inhalt zu machen, sondern habe mich wirklich ausführlich damit beschäftigt.
Die Portfolio-Arbeit hat mich dazu gebracht, weitschweifige Gedanken, nicht nur zur Erzählung, sondern auch zum Hintergedanken von Heinrich Böll zu machen.
Ich habe Textstellen immer und immer wieder durchgelesen, um herauszufinden, was er sich dabei gedacht hat. Folglich habe ich gelernt zwischen den Zeilen zu lesen, meinen Gedankengängen freien Lauf zu lassen und mit diesen herum zu spielen.
Mein Horizont wurde nicht nur in diesem Sinne vergrössert, ich konnte auch viele neue Wörter und deren Bedeutung kennenlernen.

Zu Beginn kostete es mich erstmals Überwindung, meine Gedanken öffentlich festzuhalten. Mir viel es einige Male schwer, diese auszuformulieren und die passenden Wörter dazu zu finden. Ich sass also oft vor dem Computer und wusste plötzlich nicht mehr weiter, so kam ich immer wieder mit meiner Verzweiflung in Berührung.
Am Anfang bereitete es mir auch Mühe, so viel zu schreiben, ich musste so ins Detail gehen und einige Sachen richtig aus der Nase ziehen. Doch im Verlaufe der Arbeit habe ich mich daran gewöhnt und kam wie oben bereits beschrieben in den Schreibfluss.
Was mir auch durch diese Arbeit neu war, war so lange vor dem Laptop zu sitzen und zu schreiben. Ich habe meine Schreibgeschwindigkeit verbessert, auch wenn nicht mit Hilfe der 10-Fingersystems.

Dazu fand ich es spannend die Blogs meiner Mitschüler zu verfolgen und zu sehen welche Gedanken sie sich jeweils gemacht haben. Es war auch sehr interessant zu sehen wie unterschiedlich die Schreibstile der Personen sind, ich habe mich demzufolge gerne davon inspirieren lassen :)
Ich fand es zudem auch gut, ein Buch zu lesen, welches ich vermutlich von mir aus nicht gelesen hätte, denn ich als "Buch im Regal verstauben Lasser" (meine Kreativität kommt zum Vorschein!) hätte dieses Buch vermutlich niemals in die Hände bekommen. Nun kann ich endlich (!) ein weiteres Buch in meine "Büchersammlung" stellen und stolz davon sagen, es tatsächlich bis zum Ende gelesen zu haben und es dazu noch so genau studiert zu haben!!! 

Mein Fazit.
Ich würde sicherlich gerne wieder eine solche Arbeit machen, doch nicht unbedingt in diesem Umfang und ohne den Hintergedanken "Ich muss daran arbeiten!". Ich finde es aufregend, Gedanken mit anderen evt. fremden Personen zu teilen, doch ich bezweifle, dass sich irgendjemand auf meinen Blog verirrt hat, der nicht davon wusste. Trotzdem ist die Vorstellung daran aufregend.

Ich ziehe sogar den Gedanken in Erwägung, das Erstellen eines Blogs als meine Selbstständige Arbeit zu machen, dann allerdings mit einem anderen Thema ;)

Nun hab ich endlich geschafft! Vielen Dank für eurer Verfolgen meines Blogs!

Last but not Least...Wer ist Heinrich Böll überhaupt?

Ihr wisst jetzt so ziemlich vieles über die Erzählung der Katharina Blum, doch WER ist überhaupt der Verfasser dieser Geschichte? Was bewegte ihn dazu, dies zu schreiben? Hiermit möchte ich euch den Autoren Heinrich Böll etwas näher bringen.

Der deutsche Schriftsteller und Übersetzer Heinrich Theodor Böll ist am 21. Dezember 1917 in Köln geboren. Er war das achte Kind von Viktor und Maria Böll. In seiner Familie stand die katholische Religion grossgeschrieben, wie auch die Abneigung zum Nationalismus. Im Jahre 1924 wurde er eingeschult und wechselte 1939 an die Universität Köln, wo er Germanistik und klassische Philologie belegte. Während dieser Zeit schrieb er seinen ersten Roman. Danach war er sechs Jahre Soldat, bis er schliesslich in Kriegsgefangenschaft geriet und entlassen wurde. In dieser Zeit heiratete er seine Frau Annemarie, mit welche er eigentlich 3 Kinder zeugte, doch das Erste verstarb unglücklicherweise während seines Geburtjahrs. 

Böll veröffentliche seit 1947 Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele wie auch Theaterstücke und war dazu noch als Englischerübersetzer tätig.
Nach seinen literarischen Anfängen schrieb er ein Jahr später sein Debüt  in der Schriftsteller "Gruppe 47". Ungefähr 20 Jahre nach seinem Anfang erhielt er den Nobelpreis für Literatur. 
Heinrich Theodor Böll lebte nach dem Erhalt seines Preises noch stolze 13 Jahre, bis er letztendlich starb er am 16. Juli 1985 in Langenbroich, Eifel.

Was bewegte diesen Mann dazu die Geschichte der Katharina Blum zu schreiben?

„Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.“ – Heinrich Böll: Interview im Oktober 1974 (Quelle: Wikipedia.org) 

Dieses Zitat stammt, wie ihr oben lesen könnt aus einem Interview von Heinrich Böll. Diese Worte sagen meiner Meinung nach sehr vieles über seine Beziehung zu den Medien aus. Man spürt seine Wut zu Boulevardpressen, vor allem zu einer bestimmten sehr klar in seinem Nachwort heraus.
Ich habe während meinen Recherchen herausgefunden, dass sich Böll selbst als ein Opfer einer Rufmord- und Hetzkampagne der Spiegelzeitung sah. Er wurde als ein Anhänger des Terrorismus der RAF (Rote Armee Fraktion) bezeichnet. Da in seiner Familie die Abneigung gegen den Nationalismus Gang und Gäbe war, hatte dies möglicherweise einen Einfluss auf seine Reaktion. Denn mit der Erzählung der Katharina Blum antwortete er auf diese Anschludigung. Zusätzlich wollte er auf die Gewaltdebatte der 1970er aufmerksam machen und kritisierte den Sensationsjournalismus, in dem er mögliche Folgen veranschaulichte. Zu seiner Schreibmotivation gehörte zudem 
die journalistische Hetzjagd gegen den lernenden Psychologieprofessor Peter Bücker, welchem vorgeworfen wurde, gleich wie in "die verlorene Ehre der Katharina Blum", der Blum vorgeworfen wird, den Götten zur Flucht verholfen zu haben, dass RAF-Mitglied Ulrike Meinhof, über Nacht bei ihm untergebracht zu haben.

Ich finde es verständlich, dass er, als ein Mann der niedergeschriebenen Worte und nicht der gesprochenen Worte, so auf solche Geschehnisse reagiert. Möglicherweise sah er das Potenzial für seine Geschichte darin und ergriff sofort die Möglichkeit.
Dazu finde ich diese Art von Reaktion bedeutend besser, als diese, vieler anderen. Denn viel zu viele Menschen reagieren mit körperlicher Gewalt auf irgendwelche Ereignisse, was nur noch zu grösseren Problemen führt.
Zudem verfolgt ihn sein Werk, wie man unschwer feststellen kann, noch unzählige weitere Jahre nach seinem Tod. Hiermit setzte er also ein viel grösseres und langandauernderes Zeichen als mit vielen anderen. 
Diese fiktive, betonung auf fiktive Erzählung stellt sich auch gegen niemanden, so ist es jedem selber überlassen, sich angesprochen zu fühlen oder nicht.
Mich hat Heinrich Böll auf jeden Fall mit seiner Denkweise gegenüber der Presse überzeugt.

So mit diesem Abschlusspost möchte ich mich herzlichst bei euch, für euer Mitverfolgen bedanken. 
Bis auf ein nächstes Mal!

Sandra

(Quellen: wikipedia.org/wiki/Heinrich_B%C3%B6ll/,Abgerufen am 23.01.15, 14:41 Uhr.
Heinrich Böll, Die verlorene Ehre der Katharina Blum, 51. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, o.S. Vorwort zum Autor)

Samstag, 24. Januar 2015

Kommentar zu Annas Post

Liebe Anna

Ich habe mir nun die Zeit genommen, deine Personencharakterisierung zu Katharina Blum durchzulesen. Sie ist sehr ausführlich und informativ geschrieben, was ich sehr bemerkenswert finde. Ich habe meine Personencharakterisierung nämlich auch zu ihr verfasst. Obwohl man unmengen an Informationen über sie besitzt, fand ich es sehr schwierig diese in einem Fliesstext zu verfassen. Anfangs hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, diese vielen Informationen nicht einfach aufzulisten. 
Deine Wortwahl ist ausserdem auch sehr abwechslungsreich und meines Erachtens sehr passend gewählt. Allerdings fielen mir einige Fehler in deinem Post auf, welche vermutlich aber nur durch Tippfehler entstanden sind.
Geh doch noch einmal über das Geschriebene, bevor es zu spät ist ;)

Was ich dir auch noch mitgeben möchte, ist, dass ich es sehr spannend fand, dass du deine eigene Meinung zu Katharina niedergeschrieben hast. 

Allgemein zu deinem Bolg möchte ich erwähnen, dass er sehr ausführlich und gut gemacht ist, man merkt gar nicht, dass du anfängliche Schwierigkeiten hattest.

So nun wünsche ich dir schöne und erholsame Ferien.

Sandra

Freitag, 23. Januar 2015

Ohrfeigen und Pistolen

Wie schmerzhaft muss es sich anfühlen, so in der Öffentlichkeit gedemütigt zu werden, so in der Ehre verletzt? Zu wissen, dass alle Deine Engsten genau so darunter leiden wie Du?
Bis man schliesslich eine Massnahme ergreift, welche man sich nie erträumt hätte.
Wie viel braucht es dafür? Dies möchte Heinrich Böll mit seinem Buch "die verlorene Ehre der Katharina Blum" verdeutlichen.

Vor rund 41 Jahren wurde die fiktive Erzählung, welche 145 Seiten umfasst, durch den deutschen Taschenbuch Verlag veröffentlicht. Der Autor spricht ein Thema an, das nicht nur zu seiner Zeit gewaltige Wichtigkeit erlang, nein, auch bei uns erntet das Thema noch heute grosse Aufmerksamkeit.
Der Untertitel des Buches "Wie Gewalt entsteht und wohin sie führen kann" spricht die Auswirkungen an.

Das Buch handelt von einer jungen Frau namens Katharina Blum, welche durch Zufall den gesuchten Bandit, Ludwig Götten kennenlernt. Sie, wie auch er, verlieben sich auf Anhieb unsterblich in einander. Sie verbringen eine gemeinsame Nacht, bis er am nächsten Tag, als die Polizei die Wohnung der jungen Frau stürmt, spurlos verschwindet. Ein langer Prozess beginnt, welcher die ungeteilte Aufmerksamkeit einer gewissen ZEITUNG erobert. Diese schreckt vor keiner Tat zurück und beginnt schlagartig selber Ermittlungen durch einen gewissen Werner Tötges zu führen, deren Aussagen der Richtigkeit verfälscht werden. Dadurch leidet nicht nur die blossgestellte Katharina, sondern auch die Personen, die ihr wichtig sind. 
Als schliesslich ihre Mutter plötzlich stirbt und die Schuld auf den Journalisten der ZEITUNG, Werner Tötges geschoben wurde, der unerlaubterweise ein Interview mit ihr führte, platzt der ansonsten ruhigen und schüchternen Person der kragen. Sie lädt ihn zu einem Interview ein, wo sie ihn schlussendlich erschiesst.

Heinrich Böll möchte damit auf die Gefährlichkeit der Presse und Medien aufmerksam machen. Er zeigt mit dieser Geschichte ein extremes Beispiel auf, welches aber die Entstehung der Gewalt darstellt und wohin sie schlussendlich führen kann.
In seinem Nachwort, welches er zehn Jahre später schrieb, möchte er durch Tatsachen darauf verweisen, welche Unruhe er durch das Schreiben seiner Geschichte gestiftet hat.
Seine Pamphlet (siehe Fremdwörter-Post), welches er in eine Erzählung schmückte, wurde sogar als "Terroristen-Roman" bezeichnet. Dabei möchte er den Lesern damit klar machen, dass Medien, vor allem diese ZEITUNG, vollgesogen mit Lügen ist und sobald unverfälschte Tatsachen darin erscheinen, diese als Lüge betrachtet werden. 

"Kurz gesagt: sie zieht sogar die Wahrheit in den Dreck, wenn sie sie wahrheitsgemäss wiedergibt." 
(Nachwort von Heinrich Böll S. 141)

Durch das Grossschreiben der ZEITUNG möchte er vermutlich die BILD-Zeitung verkörpern. 
In der Geschichte wird sie als eiskalte, berechnende "Terroristenbraut" bezeichnet. Damit kann man seine Wut gegenüber der Boulevardpresse herausspüren. Böll ist nämlich ein bekannter Kritiker der selten ein Blatt vor seinen Mund nimmt.

Das Buch beginnt direkt mit dem Tathergang, obwohl man noch gar keine Grundkenntnisse des gesamten Buches hat. Man ist also direkt mitten drin. Dies sorgt zu beginn für eine grosse Verwirrung (zumindest bei mir), doch je mehr man liest, desto mehr wird man Aufgeklärt.
Im Buch kommen zudem auch sehr viele Personen vor, wodurch man schnell den Überblick verliert und man deswegen die Gewichtigkeit auf die Personen legt, obwohl diese eigentlich nicht viel zum Geschichtsverlauf beitragen. Wesentlich gibt es drei Personen welche wichtig sind und die ZEITUNG, welche subjektiv dargestellt wird. 

Am Anfang tat ich mich schwer, das Buch in die Hände zunehmen und darin zu lesen, denn durch meine anfängliche Verwirrung habe ich ständig die Kapitel wiederholt, doch das hat mir letzten Endes nicht viel gebracht. Als ich mich dann aber dazu aufraffen konnte, kam ich schnell voran. Ich stoppte allerdings immer wieder um das Gelesene zu überdenken und die vielen Informationen zu verarbeiten. Doch wenn man das Buch gelesen hat, erkennt man die Raffinesse und Kreativität von Heinrich Böll. Zuvor habe ich mich ausschliesslich während meiner Projektarbeit, die vom Schönheitswahn, welcher aufgrund der Medien verbreitet wird handelt, befasst. Dass die Medien allerdings bis zu solchen Verzweiflungstaten führen kann, wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Allerdings wurden mir nun die Augen geöffnet und ich konnte so meine Sichtweise zu den Medien anpassen.
Zum Schluss kann ich also sagen, dass ich das Buch als sehr packend und empfehlenswert betrachte.

Zurück zu meinen anfänglichen Fragen.
Die Medien können schmerzhafter denn je sein. Durch diese Bedeutsamkeit die sie in der Gesellschaft gewonnen hat, kann die kleinste Aussage gravierende Folgen mit sich reissen. Je nach dem wie die Presse die Storys ausschmückt bzw. verfälscht oder eben nicht, kann sie in der Öffentlichkeit mehr oder weniger zu riesigen Diskussionen/Gerüchten führen. Wenn dies geschieht, so ist die Gesellschaft unberechenbar. Dadurch kann die Ehre auf jeden Fall bis aufs Letzte in den Dreck gezogen werden, was danach nicht einfach zu "säubern" ist. Wenn man dann noch weiss, dass man durch ein unbedachtes Ereignis die einem nahestehenden Personen darunter leiden, so wird die Verzweiflung noch ausgeprägter, was letztlich zu Taten führen kann, welche man sich niemals hätte trauen können. Verzweiflungstaten.

"Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen."
- Heinrich Böll: Interview im Oktober 1974 (Quelle: Wikipedia)

Wer ist Katharina Blum?

guten Tag miteinander

So, nun kennt ihr Katharinas Geschichte mehr oder weniger. Aber wer ist diese Katharina Blum überhaupt? Mit dieser Personencharakterisierung möchte ich sie euch etwas näher bringen. 

Die Hauptfigur in dieser Erzählung nennt sich Katharina Blum. Sie ist 27 Jahre jung und ist in Gemmelsbroich im Landkreis Kuir, am 2. März 1947 geboren. 
(Quelle: Kapitel 15, S. 22)
Sie wird als eine ordentliche, fleissige und schüchterne, besser gesagt eingeschüchterte Person beschrieben. Dazu gilt sie noch als hilfsbereit, freundlich, planvoll, intelligent und ruhig.(Quelle: Zusammenfassung aller Beschreibungen, die im Buch erwähnt wurden) 
Von ihrem Arbeitgeber Dr. Hubert Blorna wird sie, zu allen anderen Beschreibungen, als kluge und kühle Person bezeichnet. (Quelle: Kapitel 21, S. 35)
Die Männerwelt verspürt zu dieser unscheinbaren Person allerdings eine starke Anziehung. Ein Verehrer nach dem anderen jagt ihr hinterher. Möglicherweise liegt dies an ihren weiteren, waghalsigen Charakterzüge, die sie prägen. Treue und Stolz. Woran man diese erkennt? Ganz einfach. Ihre Treue widerspiegelt sie in ihrer Arbeitshaltung, sie ist stets tüchtig und zuverlässig. Der Stolz, für das, dass sie nicht aus der Ruhe zubringen ist, egal in welcher Situation sie steckt.(Quelle: aus der Geschichte interpretiert) 

Hat dies die junge Frau in ihrer schweren Kindheit gelernt? Sie muss nämlich schon früh mit schweren Schicksalsschlägen kämpfen. Sie verliert ihren Vater Peter Blum bereits mit sechs Jahren. Er stirbt an einer Lungenverletzung die er sich im Krieg zugezogen hat. Ihre Mutter, Maria Blum verkraftet den Tod ihres Mannes und die darauf folgende Arbeit nur schwer und greift deswegen zum Alkohol.
Aufgrund der alkoholabhängigen Mutter beginnt Katharina schon sehr früh im Haushalt zu helfen und arbeitet nebenbei bei Nachbarn und anderen Dorfbewohnern während dem sie die Schule besucht. 

Else Woltersheim verschafft ihr nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss ihre erste Arbeitsstelle als Haushaltsgehilfin und ermöglicht ihr durch ihre finanzielle Unterstützung den Besuch der Hauswirtschaftsscuhle in Kuir.

Einige Jahre später lernt sie durch ihren älteren Bruder, Kurt Blum, den Textilarbeiter Wilhelm Brettloh kennen, den sie wenige Monate später heiratet. Allerdings empfindet sie ein halbes Jahr später eine extreme Abneigung gegenüber ihm und lässt sich kurzentschlossen scheiden.

Kurz darauf findet Katharina erneut eine Stelle als Haushaltsgehilfin und Wirtschafterin. Gleichzeitig absolviert sie die Fachprüfung als staatlich geprüfte Wirtschafterin. Sie bleibt stetig des Berufes treu.

Zum Schluss lernt unsere liebe Katharina das Ehepaar Blorna kennen, wo sie bis zum bitteren Ende arbeitet.
(Quelle: Kapitel 15, S. 22ff)

Ihr bitteres Ende naht, die begnadete Tänzerin lernt während eines Hausballes, welcher ihre Tante organisiert hat, den von der Polizei gesuchten Ludwig Götten kennen. Während des Tanzens verfällt die junge Blum dem ebenso jungen Götten. Auch er verfällt der hübschen, freundlichen und adretten Katharina Blum. Zusammen verbringen sie eine Nacht, die für beide einen verhängnisvollen Ausgang mit sich zieht. 
(Quelle: Kapitel 9, S. 17)

Die einst so unscheinbare Frau wird prompt zu einer Person der Öffentlichkeit, ausschliesslich durch die ZEITUNG. Diese scheut sich vor keiner Tat und zieht die Ehre der Katharina Blum, wie auch diese, der ihr nahestehenden Bekannten, in den Dreck.
Als Katharina keinen Ausweg mehr sah und sich so verletzt in der Ehre sah, greift sie zu einer radikalen Massnahme, zu welcher sie zuvor nicht hätte fähig sein können. (Quelle: Kapitel 58, S. 135ff)

Donnerstag, 22. Januar 2015

Inhaltsangabe

erneut Willkommen


1974 erschien die Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" oder: "Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann", von Heinrich Böll mit einem Nachwort, welches er zehn Jahre später verfasste.

Heinrich Böll ist am 21. Dezember 1917 in Köln geboren und war nach seinem Abi Lehrling im Buchhandel. Danach trat er sein Studium in Germanistik an der Universität in Köln an, wo er unter anderem seinen ersten Roman verfasste. Anschliessend wurde er in die Wehrmacht einberufen und war sechs Jahre lang Soldat. Ab 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele und auch Theaterstücke, ausserdem war er auch als Übersetzer aus dem Englischen tätig. 1972 erhielt Böll den Nobelpreis für Literatur. 13 Jahre später verstarb er im Alter von 68 Jahren, am 16. Juni 1985 in Langenbroich, Eifel.

Mit dieser Erzählung möchte Böll auf die Gewaltauswirkungen der Presse und Medien und deren Folgen aufmerksam machen. In diesem Fall durch die fiktiv erfundene Geschichte der Katharina Blum und deren Mord am Journalisten Werner Tötges.
Die ganze Geschichte wird von einem Erzähler berichtet, der sich vom Geschehen distanziert, dennoch aber stark auf die Genauigkeit achtet. Von ihm sind keinerlei Informationen bekannt.

Am Mittwochabend dem 20.02.1974, am Vorabend der Weiberfastnacht lernt die junge Haushaltsgehilfin Katharina Blum, im Alter von 27 Jahren den von der Polizei gesuchten Ludwig Götten kennen und verliebt sich auf anhieb in ihn. Die beiden verbringen zusammen die Nacht in ihrer Wohnung, von welcher er am nächsten Tag, als die Polizei die Wohnung stürmte, spurlos verschwand. Katharina Blum wurde der Mithilfe bezichtigt und vorläufig festgenommen und verhört.
Die ZEITUNG verfolgt den Verlauf der Ermittlungen auf Schritt und Tritt und stellt sogar selber Ermittlungen an.
Als auskam, das Katharina Blum den Journalisten Werner Tötges in ihrer Wohnung erschossen hat, schreckt die ZEITUNG vor nichts mehr zurück.
Kurze Zeit wird sie auch dem Mord am Bildjournalisten Adolf Schöner verdächtigt, doch die Beamten fanden keine Parallele zwischen den beiden Ermordeten.
Die ZEITUNG bezeichnet ihre ermordeten Journalisten als "Opfer ihres Berufes".
Nun wurden die Tage zwischen dem Verschwinden von Ludwig Götten und dem Mord an Werner Tötges bis ins letzte Detail unter die Lupe genommen.
Katharinas ganzes Leben wird untersucht, dabei müssen, die ihr am engsten stehenden Personen, ebenfalls darunter leiden, vor allem ihre Patentante, Freundin und Vertraue Else Wolterheim und das Ehepaar  Blorna, welches unter anderem ihr Arbeitgeber war.
Die ZEITUNG verdreht jede einzelne Aussage der befragten Person, so dass Katharina keine Chance hat, ihre Unschuld an der Mithilfe von Göttens Verschwinden zu beweisen.
Als durch die Befragungen der Polizei ans Licht kommt, dass Katharina Blum ab und an ominöse Männer empfange, wurde sie in der Zeitung als "Flittchen" bezeichnet. Sie streitet den Herrenbesuch ab, bis sie schliesslich Dr. Hubert Blorna gesteht, dass sie niemals Herrenbesuche empfangen hat, sondern der langjährige Freund der Blornas, Alois Sträublender, sie belästigt und ihr sogar den Schlüssel zu seiner Zweitvilla aufgedrängt hat.
Als dieser Schlüssel plötzlich verschwindet, wird Ludwig Götten kurze Zeit später in der Villa festgenommen.
Nach seiner Festnahme und der Bekennung, dass Katharina keine Komplizin des Göttens ist. Lädt sie den Journalisten Werner Tötges auf ein Interview zu sich nach Hause ein, denn diese hat nicht aufgehört, sich gegen Katharina zu verschwören.
Als Tötges ihre Wohnung betritt und beginnt, ihr an die Kledage zu gehen, greift sie ohne gross zu zögern zum Revolver, den sie zuvor aus der Wohnung von Konrad Beiters geholt hat, und erschoss ihn.
Danach sucht sie nach Reue und irrt in der Stadt umher, vergebens.
Schliesslich stellt sie sich dem Oberkommissar Walter Moeding und bittet um ihre Verhaftung.

Ende des Groschenheftes

Hallo, Hallo :)


Ich habe es geschafft, ich bin nun fertig mit dem erzählerisch verkleideten Pamphlet von Heinrich Böll. Fakten wurden nun auf den Tisch gelegt und Unklarheiten geklärt.

Nicht nur Katharina Blum war wegen der ZEITUNG emotional zerbrochen, nein, auch alle anderen, die ihr nahestanden wurden durch die Artikel zu anderen Personen.
Vor allem die Blornas litten unter dem Ausgang des ganzen Prozesses. Finanziell gab es bei ihnen eine gewaltige Veränderung. Sie standen kurz vor der Pleite, obwohl sie vorher keinerlei Probleme hatten. Hubert Blorna will nun sein Stadtbüro verkaufen und seine Arbeiten zu Hause erledigen und sein luxuriöses Auto verkaufen, er ging sogar zum Pfandleiher um den Wert eines Ringes begutachten zu lassen. Trude Bloran wollte die Villa verkaufen und hielt Ausschau nach einem neuen Job für sich. Die Not der Blornas wurde vor allem durch die fehlende Körperpflege von Hubert Blorna bemerkbar.

"Ein fröhlicher, weltoffener Mensch, der das Leben, das Reisen, Luxus liebt - vernachlässigt sich so sehr, dass er Körpergeruch ausströmt! Sogar Mundgeruch ist bei ihm festgestellt worden." 
(H. Böll S. 131)

Auch Else Woltersheim war davon betroffen. Sie war auf dem Weg in eine steigernde Verbitterung, sie musste sich mit der Gewalt zurückhalten, die sich langsam aber sicher in ihr aufstaute.

Gereiztheiten, Spannungen und schlussendlich auch Handgreiflichkeiten kamen bei ehemals so fröhlichen Menschen.
Was diese ZEITUNG alles anrichtete. Eine Schande! Auch wenn es der Job von Werner Tötges war, so hätte man sich Gedanken zu den Folgen dieser Verleumdungen machen müssen.
Tötges schreckte nicht einmal vor moralisch unterwürfigen Kommentaren zurück.

"Blümelein - ich schlage vor, dass wir jetzt erst einmal bumsen." (H. Böll S. 135)

Wie würdet ihr reagieren, würde diese Person, die euer Leben zerstörte euch mit einer solchen Aussage zu nahe treten? 
Ich könnte euch nicht sagen, wie ich reagieren würde. Es würde mir sicherlich den Rest geben, doch zur Waffe greifen, könnte ich nicht einmal dann. 

In Heinrich Bölls Nachwort schreibt er, dass nicht einmal eine Katharina Blum sich einen Mord zutraute, doch durch diese Umstände kein Ausweg mehr sah und kurz entschlossen zur Waffe griff.
Sie weiss dass sie eine Mörderin ist, doch bereuen tut sie es trotzdem nicht. Dennoch möchte sie genau aus diesem Grund keine Kinder. Sie möchte ihnen diese Belastung ersparen und ihnen nicht zumuten, eine Mörderin als Mutter zu haben.

Am Schluss kommt alles ans Licht.